Die Familie v. Randow gehört zum Uradel des
Erzstiftes Magdeburg. Sie taucht aus dem Dunkel der Geschichte urkundlich
erstmals 1236 mit Thegenardus
(Degenhard) de Randowe auf.
(Kopial des Klosters "Unser Lieben
Frauen" zu Magdeburg, 9. u. 10.)
Ihr Stammhaus ist die 1297 zerstörte, nie wieder
aufgebaute Burg Randau auf dem Elbenauer Werder
südöstlich von Magdeburg, die wohl auch der Rittersitz des Thegenardus war. Die Zerstörung der Stammburg war das Resultat einer langjährigen
Fehde des magdeburgischen Adels mit dem mächtigen Bischof und Landesherren von
Magdeburg. Dorf und Gut Randau
liegen an der alten Elbe, einem heute weitgehend verschwundenen Elbarm, der bis
zur Verlagerung des Flusslaufes nach Westen vor dem Jahre 1012 den Hauptstrom
der Elbe bildete.
In den folgenden Jahrhunderten breitet sich das Geschlecht zunächst in Anhalt und im Erzbistum Magdeburg sowie in das Bistum Halberstadt aus. Dort sind in der Zeit bis etwa 1350 zahlreiche Randows urkundlich erwähnt, meist als Vettern oder Brüder, seltener als Väter mit ihren Söhnen. [älteste Ahnen] Sie sind Ritter, Hofbesitzer, geistliche Herren oder Nonnen. Infolge fehlender Verwandtschaftsangaben ist jedoch eine sichere Stammfolge in dieser frühen Zeit nicht nachweisbar.
Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts sind dann drei, häufig zur gesamten Hand belehnte Stämme urkundlich nachweisbar, deren eigentliche Stammväter sehr wahrscheinlich unter den Vorgenannten sind, denn sie werden oft mit denselben Gütern belehnt wie diese.
Der I. und
II. Stamm treten zuerst mit Arnold
von Randow (urkundlich 1363-1397) auf.
Arnold war Erzstiftlich Magdeburgischer Vogt zu Plaue und besaß Lehen in
Redekin sowie zu Legen-Bellin, Gross-Wulkow und Langhusen. Eine sichere
Stammreihe beginnt für den I. Stamm
erst mit Martin
(urkundlich 1446-1479) der Lehensträger zu Redekin
,
Bellin, Güssow, Gross-Wulkow und Ferchland ist. Für den II. Stamm
beginnt sie mit dessen "Vetter" Richard
(urkundl. 1447-1477), der mit den gleichen Gütern und zusätzlich mit Zabakuck
belehnt ist. Alle genannten Güter
liegen im heutigen Kreis Genthin.
Der III. Stamm
tritt etwa zur gleichen Zeit mit Hermann
von Randow auf, der 1382 urkundlich Lehnsherr zu Zollchow
im Kreis Jerichow ist.
(Lehnsregister Erzbischof Friedrich
II. v. Magdeburg, Staatsarchiv Magdeburg Rep. Cop 33, S. 63)
Auch hier beginnt aber die ununterbrochene
Stammfolge erst mehr als 60 Jahre später mit Peter
(urkundl. 1446-1478), der ebenfalls auf Zollchow sitzt.
(Akten des Reichskammergerichts,
Stadt-Archiv Magdeburg, Aussenstelle Wernigerode, Rep. A 53, K 3 I-III).
Dass die drei Stämme miteinander verwandt sind, geht aus den vielen gemeinsamen Belehnungen aller Vettern hervor.
Die ersten beiden Stämme bleiben bis in das 17. Jahrhundert im Genthiner Land ansässig und mit einem Ast auch in Hornburg (Kreis Wolfenbüttel). Sie sterben aber nach dem 30jährigen Krieg aus. Nur der III. Stamm besteht in seinen beiden Linien bis heute fort. Er übernimmt die oben genannten Güter der beiden anderen Stämme.
Im späten 16. Jahrhundert teilt sich die Familie in die beiden heutigen Linien, die auf die Brüder
Albrecht (1. Linie) und Caspar (2. Linie) zurückgehen. Caspars Sohn, Hans Caspar v. Randow (1584-1633), geht nach Schlesien und wird der Stammvater der heutigen "Schlesischen Linie". Ein Nachkomme von Albrecht, Christian Ernst, lässt sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Mecklenburg nieder, nachdem sein Vater die alten Stammgüter Redekin, Bellin, Güssow und Zabakuck verkauft hatte. Er begründet so die "Mecklenburgische Linie", die sich später auch nach Pommern ausbreitet.Ein Zweig der Mecklenburg-Pommerschen Randows wandert im 19. Jahrhundert auch nach England aus, wo er noch heute existiert. Weitere Mitglieder dieses Zweiges gehen in die USA, wo die Nachkommen nach langer Suche erst 2004 aufgefunden werden.
Ein Mitglied der Schlesischen Randows,
Adolph, wandert Mitte des 19. Jahrhunderts mit drei Söhnen nach Brasilien aus und begründet damit einen sehr großen Brasilianischen Familienzweig, der heute etwa viermal so viele Namensträger zählt wie die Europäischen Randows.Schließlich existiert von der Schlesischen Linie noch ein neuer Neuseeländischer Zweig, der auf zwei nach dem 2.Weltkrieg ausgewanderte Brüder, Rabe und Tyll, zurückgeht.
Von 1804 bis 1915 gab es auch eine briefadelige Familie von Randow. Obwohl ihre Abstammung nie endgültig bewiesen wurde, wird sie hier wegen der genealogischen Klarheit ebenfalls dargestellt.
Die Schreibweise des Namens variiert im Laufe der Zeit zwischen Randau, Randaw, Randauw und Randow.
Wappen:
Innerhalb eines roten Schildes ein silbern-geränderter roter Schild (Kragschild
bzw. Schild im Schild). Auf dem mit rot-silbernen Decken gezierten Helm wachsen
aus einem rot-silbernen Türkenbund, der wiederum mit drei roten Rosen bekrönt
ist, drei (rot, silber, rot) Straussenfedern, zwischen denen zwei jeweils nach
aussen wehende, rot über silber geteilte Fähnlein stehen.
- Die älteste erhaltene Darstellung befindet sich auf einem Siegel
von 1367.
III. Stamm Stammfolge in Kurzform |
I. Peter v. Randow, urkundl. 1446-1478, Lehen zu Zollchow, Kr. Jerichow
II. 1. Albrecht, urkundl. 1467-1514, tot 1530, Lehen zu Zollchow, Ferchland, Schartau,
Wörmlitz, Loburg, Padegrim und Möckern
(zeitweilig)
IV.
p. Judica (= 13.3.) 1505 Anna v. Kröss (Krass)
a.d.H. Loburg, T.d. Johann v. K.
III. 2. Jobst
IV. 1. Albrecht, * 15 . ., 1605, weiter => 1. Linie - Mecklenburg / Pommern
IV. 2. Caspar, * 15 . ., 1610, weiter => 2. Linie - Schlesien
1. Linie - Mecklenburg / Pommern |
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IV. 1. Albrecht
V. 2. Heinrich, * 15 . ., Dretzel vor 25.6.1616, urkundlich
1580 auf Zollchow
Catharina v.
Arnim, nach 1652, T.d. Johann Georg v. A.,
Erbherr auf Dretzel u. Klepsdorf, Domherr zu Magdeburg, u.d. => Anna
v. Randow (T.d. Johann v. R. u.d. Gertrud v. Alvensleben, => 1.
Stamm - Redekin)
VI. 2.
Heinrich
Albrecht, * 1614, 22.12.1684, auf Redekin, Zabakuk, Schattberge, Ringelsdorf u.
Schesiber, 1663 kurbrandenburg. Rittmeister (übernimmt
Redekin und Zabakuk von seinen kinderlosen Vettern des 1. u. 2.
Stammes)
vor 8.1.1660 Ehrengard
v. Arnim a.d.H. Krüssau, T.d. Christoph Caspar
v. A. auf Krüssau u.d. Anna Catharina v.
Mörner
X. 3. Karl, * 1786, 1852, weiter => 1. Ast - Kummin / Dolgen
X. 6. Friedrich, * 1791, 1844, weiter => 2. Ast - Grammow
X. 9. Heinrich, * 1795, 1871, weiter => 3. Ast - Kloxin / Collin
2. Linie - Schlesien |
IV. 2. Caspar, urkundl. 1569, beerdigt 6.2.1610 (lt. Kirchenbuch) zu
Loburg, auf Loburg u. Padegrim, Kr. Jerichow, Oberst im
ungarischen Krieg
12.1.1579 (=
Leibgedinge Montag nach Hl. 3 Könige) Elisabeth v. Barby a.d.H. Wanzke u. Kalitz im Herzogtum Magdeburg, *
um/vor 1550, urk. als Patin 1579 u. 1581, Küstrin 1618
(alias vor 1628, 70 Jahre alt), lebte zu Krossen a. O., T.d. Hans
v. B., Hauptmann zu Wanzke u. Reibnitz, fürstl.
mecklenb. Rat u.d. Sibylla Brandt v. Lindau
a.d.H. Wiesenburg
V. 5. Hans Caspar, ~
Padegrim 13.8.1584, 12.10.1633, Herr a. Loburg u.
Padegrim, später Neudorf bei Brieg in Schlesien, herzoglich
liegnitz-briegischer Kammerjunker und Jägermeister; ging der
Ueberlieferung nach als Kammerjunker der Prinzessin Anna Sophie
v. Anhalt, späteren Herzogin von Brieg mit nach Schlesien
um 1630 Marianne
v. Schmolz a.d.H. Strachau, Liegnitz 9.2.1660,
Hofmeisterin zu Liegnitz ab 1656, T.d. Melchior v. Sch.
u.d. N.N. v. Thauer
VII. 2. Georg Friedrich, * Neudorf 10.11.1671, Bogschütz 2./3.10.1742,
Herr auf Bogschütz u. Damnig im Fürstentum Oels ab 23.8.1713,
königl. preuss. Oberstlt. a.D. der Garde du Corps
Ostern (= 13.4.) 1707 Maria
Katharina v. Ribbeck a.d.H. Hoppenrade, * 31.1.1691,
3.4.1775, T.d. kurbrandenburg. Landrats u. Direktors der
kurmärkischen Ritterschaft Hans Georg v. R.,
Herr auf Glienicke, Seegefelde, Dyrotz, Hoppenrade, Dalgow u.
Niendorf (Neuendorf), Domherr u. Dekan d. Stiftskirche zu
Brandenburg, Kammerjunker d. Kurfürstin, u.d. Eva Katharina Brandt
v. Lindau a.d.H. Wiesenburg, (
I. Ludwig v. Görne,
Kurbrandenburgischer Obristwachtmeister u. Kommandeur der
Trabantengarde)
VIII. 2 Ludwig Ernst, * Berlin
14.4.1709, Bogschütz 10.12.1771, Herr auf Bogschütz u.
Damnig im Fürstentum Oels, 1770 königl. preuss. Landrat des
Kreises Oels, Landesältester, Mitglied der
Landschaftsversammlung für Oels und Bernstadt und des
Generallandtags, 1733 Domherr zu Halberstadt (studierte Jura in
Wittenberg/Halle, 1724-27 an der Ritterakademie zu Brandenburg)
(Dahlem) 13.4.1749
Sophie Cunigunde Ottilie v. Wilmersdorff
a.d.H. Dahlem, * Dahlem 8.8.1724, Bogschütz 4.8.1776,
T.d. Cuno v. W. u.d. Ottilie Hedwig v.
Bredow
Schlesisches Incolat Berlin 5.10.1772 für sich und ihre
ehelichen Nachkommen
IX. 6. Leopold Heinrich
X. 2. Ludwig, * 1785, 1872, weiter => 1. Ast - Wilkau
X. 3. Friedrich, * 1786, 1841, weiter => 2. Ast - Bogschütz
Zeichen:
* geboren, ~ getauft, verheiratet, o|o geschieden, o-o
Lebenspartner,
gestorben,
gefallen, [] beerdigt
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